Die Strecke von Alp Grüm nach Cavaglia
Nach der 180 Grad-Kurve gleich nach der Station Alp Grüm folgt die Berninabahn der steilen Flanke, um bald schon in den Palü-Kehrtunnel einzufahren und wieder die Richung talauswärts zu nehmen. Heute ist die Strecke mit zwei Schneegalerien geschützt, ursprünglich wurde sie offen geführt. Nach wenigen hundert Metern erreicht dann die Bahn den Stablini-Tunnel um dann abermals in einer 180 Grad Kurve zu drehen, ich nenne sie die Stablini-Schleife. Dann folgt die heutige Ausweichstelle Stablini und nach zwei weiteren Schlaufen kommt dann der legendäre Val Pila-Viadukt. Ab dann geht es in permanentem Gefälle entlang der linken Flanke des Val Pila Tals in die Ebene nach Cavaglia.
Eine tolle Aufnahme von Sassal Masone - unglaublich, was die Kamera und ds Objektiv schon damals hergaben! Die Strecke ist noch im fast ursprünglichen Zustand, noch ohne Galerien. Das steinerne Gebäude auf Alp Grüm steht bereits, es wurde 1923 gebaut.
Des handelt sich um eine spezielle fürs Restaurant angefertigte Werbepostkarte, sehr wahrscheinlich stammt die Aufnahme vom Verlag Spini, denn eine ganz ähnliche Aufnahme gibt es von denen.
395-010 Werbepostkarte des Restaurant Sassal Masone. Karte postalisch gelaufen, Datum leider unlesbar. Ich vermute Mitte der 30er-Jahre. Unten Werbeaufschrift auf der Karten-Rückseite
Ausfahrt Alp Grüm
Diese Stelle ist für einen Sammler eine besondere Herausforderung! Wo beginnt die Ausfahrt Alp Grüm? Von den Parametern des Gleisplans ist das kein Problem, aber aus der Perspektive der Ansichten sehr wohl... Ich bemühe mich also um Ordnung. Es gibt buchstäblich tonnenweise Ansichtskarten von Zügen bei der Ausfahrt von Alp Grüm - kein Wunder, folgt doch die BB mit der Panoramakurve dem schönsten Ausblick.
Ich habe noch viele unbearbeitete alte Postkarten von der Ausfahrt auf Lager, die kommen dann gelegentlich noch hinzu.
Eine herrliche Aufnahme des einfahrenden Güterzugs mit Personenbeförderung, der aus dem kommt.
Die Nummer des Triebwagens ist nicht erkennbar. Dahinter ist ein FZ eingereicht und danach folgt einer der weissen Güterwagen der Berninabahn.
Mit grossem Getöse und dunkler Rauchwolke kämpft sich eine der beiden im Jahr 1910, resp. 1912 angeschafften R 1051 oder 1052 hoch zur Alp Grüm.
Die Beschriftung vorne lässt auf eine Postkarte des eigenen Berninabahn-Verlags schliessen, ist hinten jedoch nicht angegeben. Vermutlich handelt es sich um einen Fehldruck.
Hier hat der Zug Richtung Süden die grosse Panoramakurve hinter sich gelassen und fährt dem Palü Kehrtunnel entgegen.
Der Fotograf hat den BCe 4/4 (noch mit zwei Lyrabügeln) mit dem BC wirkungsvoll in Szene gesetzt. Beide Fahrzeuge sind aus dem Anfangsbestand von 1908.
Das Foto ist in den späten 50er-Jahren entstanden, denn die dritte Klasse ist noch vorhanden.
Palü-Kehrtunnel
Eine fantastische Ansicht der Ur-Berninabahn am sogenannten Palü-Hang.
Im Vordergrund erkennen wir das obere Portal des Palü Kehrtunnel, noch ohne die kurze Galerie, welche die BB schon in frühen Jahren hat hinbauen lassen. Heute ist die Galerie nochmals viel länger.
Dr. Buomberger gab ein Büchlein heraus mit Postkarten aus dem Photoglob-Verlag und ordnete sie in einem besonderen Faltbüchlein der Strecke zu. Hier sichtbar der linke Rand dieser "Handorgel".
Diese Postkarte gab es auch einzeln vom Verlag, sogar coloriert und mit einem eingesetzten Zug, siehe unten.
400-004c Verlag Edition Photoglob. Karte ungelaufen
Da musste also unbedingt ein Zug aufs Bild - so hat sich der Retoucheur ans Werk gemacht und einen hineingepflanzt. Für damalige Verhältnisse kein schlechtes Resultat, doch etwas schief steht insbesondere der Triebwagen. Auch der Abschluss des hintersten Wagens ist etwas missraten. Doch der Gesamteindruck stimmt!
Eine etwas erstaunliche Aufnahme hat Albert Steiner da gemacht: Zwar im Hintergrund der imposante Palügletscher, aber dafür gleich zwei angeschnittene Triebwagen der Berninabahn. Er, der doch grosse Ansprüche an seine Bilder hatte!?
Irrtum! Steiner wollte einfach eine hochformatige Karte im Angebot haben und hat einen Ausschnitt gewählt, der wohl den Fokus auf den Palügletscher hatte.
Wir sehen die Dachpartie eines Triebwagens im Detail, diese Perspektive gibt es auch nicht oft :-) Hier sehen wir also den Triebwagen mit Gepäckabteil BCFe 23 an zweiter Stelle, nordwärts fahrend unmittelbar vor dem unteren Portal des Palü-Kehrtunnels.
Hier sehen wir einen Ausschnitt - oder die Orignalproportionen - der gleichen Aufnahme im Querformat. Er beschert uns einen Blick auf das untere Portal des Palü-Kehrtunnels.
Die beiden Triebwagen BCe4 8 (vorne) und BCFe4 23 zehen den Zug Richtung Alp Grüm und sie verschwinden gleich im Tunnel.
Die Aufnahme ist undatiert. Aufgrund der Bremsdruckbehälter auf dem Dach (Umbau 1925) kann man die Aufnahme abschätzen. Sie waren ursprünglich unter dem Wagenboden montiert, was sich im Laufe der Zeit als sehr unpraktisch erwies.
Diese Aufnahme zeigt die gleiche Stelle: Untere Stollenmündung des zukünftigen Palütunnels. Das Gelände ist unwahrscheinlich steil und voll mit losem Gestein. Was für Arbeitsbedingungen! Wenn wir heute mit dem Zug durchfahren, sind wir uns dessen gar nicht bewusst.
Quelle: SBZ 1912
Diese Karte stammt aus dem Eigenverlag der Berninabahn. Sie stammt aus der Kamera von A. Steiner, der sie auch gleich noch aus verschiedenen Aufnahmen zusammengeschnitten hat:
Bei der Vergrösserung fällt sofort der von Hand gezeichnete Mast auf. Es fehlt auch die Fixierungs-Schelle des Auslegers. Der Fahrdraht macht einen immensen Knick. Die Maueroberkante bricht beim Bogenbeginn eigenartig ab und danach ist eine Trennkante zu sehen. Der Felsen ist ebenfalls eigenartig abgebildet.
Aufgrund der Perspektive auf den Palügletscher ordne ich sie dem Streckabschnitt zwischen Stablini-Tunnel und Palü Kehrtunnel zu. Das Trasse kann jedoch von einem ganz anderen Ort stammen, vielleicht ist es auf einer anderen Karte erkennbar.
Weil auf der Rückseite die BB bereits mit Speisewagen wirbt, stammt die Karte aus der Zeit nach 1928.
Lawinengalerien am Palühang
Der Komplettheit und Orientierung halber ist dieses "moderne" Bildaus den 50er oder 60er Jahren hier eingefügt.
Erst in den Jahren 1949 und 1952 wurden die Lawinengalerien gebaut. Bis dahin gab es nur ein kurzes Stück Galerie anschliessend an das bergseitige Portal des Palü-Kehrtunnels. Es 'brauchte' vier Menschenleben, bis das Geld für den Bau der restlichen Galerien zur Verfügung gestellt wurde - ein dunkles Kapitel in der Geschichte der Berninabahn und RhB.
Hier findest Du eine separate Seite mit einem lesenswerten Artikel über den Winterbetrieb und den Bau der Galerien, inkl. Fotos und Bauskizzen.
Hier geht es weiter nach Stablini und Val Pila